In einer Einrichtung von Horst Willems geschrieben von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby
Berlin um 1900. Der Großgrundbesitzer Philipp Klapproth unternimmt von Kyritz aus einen Ausflug in die Stadt. Da er sich in seinem Heimatort gerne mit heldenhaften Erlebnissen brüstet, ist er voller Tatendrang. Bei einem Zusammentreffen mit seinem Neffen Alfred verspricht dieser, ihm die Besichtigung einer Nervenheilanstalt zu ermöglichen, da der junge Mann dringend auf eine Geldspritze seines reichen Onkels angewiesen ist.
In Ermangelung der notwendigen Kontakte, schleust Alfred seinen Onkel jedoch stattdessen in einen Gesellschaftsabend in die Pension Schöller ein! Es gelingt ihm dort nur schwer, seinen schwatzhaften Onkel davon abzuhalten, sich gegenüber dem „Anstaltsleiter“, Herrn Schöller, beziehungsweise den „Patienten“, dessen Gästen, zu verraten. Besonders vom jähzornigen Major a. D. Gröber und dem soeben von einer Afrikareise zurückgekehrten Weltenbummler Fritz Bernhardy ist Phillip beeindruckt und hält diese für vollkommen verrückt...
Wieder zu Hause auf seinem Landgut in Kyritz ist Klapproth noch damit beschäftigt, seine Erlebnisse zu verarbeiten, als plötzlich Bernhardy vor der Tür steht, um ihn, wie in der „Nervenklinik“ vereinbart, mit auf die nächste Weltreise zu nehmen! Entsetzt schließt Klapproth ihn ein und sucht nach Hilfe. Als schon kurz darauf weitere Gäste aus der Pension Schöller bei ihm auftauchen, gerät er völlig in Panik und will diese ebenfalls gefangen nehmen...
Genießen Sie wieder eine kurzweilige Inszenierung der Trinitatis-Theatergruppe und lassen sich überraschen, welcher der Charaktere auf Sie am Verrücktesten wirkt!
Regie | Ernst H. Döring |
Schauspiel | Sonja Eszkuche |
Viola Gebert | |
Regina Gumz | |
Julia Hertel | |
Werner Johanus | |
Heiko Kaping | |
Erwin Kratzheller | |
Ina Kratzheller (geb. Hertel) | |
Cornelia Köhler (geb. Schulz) | |
Martin Möbius | |
Philip Renner | |
Alexander Schulz | |
Soufleuse | Sophie Sautter |
Musik | Nikolai Schmellenmeier |
Maske | Ernst H. Döring |
Kostüme | Ernst H. Döring |
Julia Hertel | |
Sophia Hertel | |
Skript | Regina Gumz |
Technik | Andrea Tschichholz |
Titelgrafik | Regina Gumz |
Bühnenbild | Ernst H. Döring |
Kulissenbau | Thilo Hertel |
Erwin Kratzheller | |
Requisite | Regina Gumz |
Internetauftritt | Björn J. Döring |
Regina Gumz |
Carl Laufs wurde am 20. Dezember 1858 in Mainz geboren. Von dort ging er zuerst nach Göttingen und später nach Kassel. Er arbeitete als Autor von Lustspielen und Schwänken. 1887 schrieb er das Karnevals-Preisstück "Ein toller Einfall", das im Folgejahr als Fastnachtsposse an vielen deutschen Bühnen erfolgreich zur Aufführung kam. Das Stück wurde später zu einer Operette umgearbeitet und auch verfilmt. "Pension Schöller" - nach einer Idee von Wilhelm Jacoby - entstand kurz danach. Der schwank findet sich erstmals 1890 als Repertoirestück auf dem Mainzer Theaterzettel. Obwohl Jacoby nicht einen einzigen Satz zu dem Stück geschrieben hat, ließ Laufs ihm stets die Hälfte der Tantiemen zufließen. Zu seinen bekanntesten Werken zählt der Schwank "Pension Schöller", den er zusammen mit Jacoby verfasste und 1890 in Berlin uraufgeführt wurde. Carl Laufs starb am 13. August 1901 im Alter von 42 Jahren in Kassel.
Wilhelm Jacoby wurde am 8. März 1855 als Sohn eines Verlagsbuchhändlers in Mainz geboren. Er arbeitete bereits im Alter von 20 jahren als Redakteur des "Niederschlesischen Anzeigers" und von 1878 bis 1891 für das "Mainzer Tagblatt". Neben seiner redaktionellen Tätigkeit verfasste er als wortgewandter Vielschreiber auch eine Fülle von schwänken, Possen und Operntexten. Seine Stücke unterscheiden sich von den französischen Lustspielen besonders dadurch, dass sie den Bereich des Erotisch-Pikanten oder gar Schlüpfrigen kaum berühren. Die Komik wird vor allem durch Missverständnisse und Verwechslungen hervorgerufen, doch auch eine latente satirische bis gesellschaftskritische Absicht darf nicht übersehen werden. Zu seinen bekanntesten Werken zählt der Schwank "Pension Schöller", den er zusammen mit Carl Laufs verfasste und der 1890 in Berlin uraufgeführt wurde. Wilhelm Jacoby starb 70-jährig am 20. Februar 1925 in Wiesbaden; Rosenmontag 1925 gaben ihm unzählige Freunde das letzte Geleit.